Ashtangas - Pratyahara

Pratyahara

Pratyahara wird Yoga genannt, weil es das wichtigste Glied des Yoga Sadhana ist

SWAMI SHIVANANDA

Da Yoga ein sehr umfangreiches System spiritueller Methoden für inneres Wachstum ist, bedient es sich einer Gliederung von 8 Elementen. Jedes dieser 8 Glieder (ashtangas) hat seinen eigenen Platz und Aufgabe und verdient somit individuelle Beachtung.

Die Ashtangas sind:

  1. Yama  (Regeln für den Umgang mit anderen)
  2. Nyama  (Gebote für das Privatleben)
  3. Asana  (Stellungen)
  4. Pranayama  (Atem-Bewusstsein)
  5. Pratyahara  (Harmonisierung des 'Aufnehmens')
  6. Dharana  (Konzentration)
  7. Dhyana  (Absorbtion)
  8. Samadhi  (Überbewusstsein)

 

Pratyahara ist dabei häufig in Vergessenheit. Dabei ist es das 5. Glied der Ashtangas und damit eigentlich sehr zentral.

 

Übersetzt bedeutet Pratyahara >Beherrschen der Nahrung<. Häufig wird es auch mit >Rückzug der Sinne< übersetzt.

 

Prati bedeutet im eigentlichen Sinne >gegen/ weg<

Ahara bedeutet >Nahrung<

 

 

Man unterscheidet die vier Hauptformen von Pratyahara:

Indriya-Pratyahara (Beherrschung der Sinne)

Prana-Pratyahara (Beherrschung von Prana)

Karma-Pratyahara (Beherrschung des Handelns)

Mano-Pratyahara (Rückzug des Geistes von den Sinnen)

 


Leite deinen Fokus auf die eigene Zentrierung

Der Übergang von Asanas zur Meditation wird immer von Pranayama (Harmonisieren des Atems) und Pratyahara (Harmonisieren des 'Aufnehmens') geleitet bzw. begleitet. Damit wir eine erfolgreiche Meditation haben, ziehen sich die Sinne und auch der Atem zurück.

Mit Pranayama harmonisieren wir die vitalen Energien und Impulse und mit Pratyahara meistern wir unsere unruhigen Sinne.

Es werden drei Ebenen von Ahara Nahrung im Yoga beschrieben.

Die erste Ebene gibt dem physischen Körper die benötigten festen Elemente durch Lebensmittel.

Die zweite nährt den Geist mit Eindrücken und den subtilen Elementen wie Töne, Bilder, Berührungen, Geschmäcker und Gerüchen.

Die dritte Ebene nährt unsere Seele mit Beziehungen von Menschen, die uns nahe stehen und bedeutsamen Situationen, weil sie uns in einen Zustand von SattvaRaja oder Tamas geben. 

 

Sei offen für gesunde Eindrücke, Beziehungen und Nahrung!

 

Pratyahara bedeutet also Verzicht auf ungesunde Nahrungsmittel, Eindrücke, Beziehungen und Situationen.

 

 

Pratyahara ist sinnvoll, wenn Du durch den Umgebungslärm nicht meditieren kannst - ziehe Sinne und Eindrücke zurück und gehe ein in die innere Stille.

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