Die Eigenschaften der Nahrung

गुण guṇa  Eigenschaft

 

 सत्त्व sattva  Wahrheit/ Reinheit
रजस् rajas    Getriebenheit/ Unruhe
तमस् tamas  Dunkelheit/ Schwere

Möchte man Ayurveda in einem Wort beschreiben, wählen viele studierte Ayurveda-Ärzte das Wort >GUNA<.
Guna bedeutet Eigenschaft und weist somit auf die Grundlage des Ayurvedas hin. 
Eine erfolgreiche ayurvedische Therapie basiert immer auf Eigenschaften. Z.B. einer Medizin, Krankheit oder gar einer Situation an sich. -Welche Eigenschaften gibt es zu therapieren? Welche Merkmale weist eine bestimmte Situation auf?

 

Die Doshas im Ayurveda haben jeweils ein Analog zu den 3 Haupt-Eigenschaften.


VATA trägt das Guna SATTVA

PITTA trägt das Guna RAJAS
KAPHA trägt das Guna TAMAS

 

Es gibt weitere unzählige Gunas, wie z. B. spitz, weich, kalt, rau etc.- wobei es aber möglich ist diese Gunas in die 3 'Hauptkategorien' SATTVA RAJAS und  TAMAS einzuordnen.

Somit vereinfacht uns das Ayurveda wieder das eigenständige Ausbalancieren unserer Gesundheit, solange es noch keine spezifische Krankheit zu heilen gilt.

Sattvische Nahrungsmittel

Sattvas ist die Qualität des Lichtes, der Liebe und des Lebens. Sattvische Lebensmittel bauen den Körper auf und bringen Klarheit, Freude und Lebensenergie. Sie ermöglichen spirituelles Wachstum und ist Gleichgewicht.

Sattvische Nahrungsmittel sind süß und ölig, leicht kühlend.

Beispiele:

Reis, Weizen, Hafer, Dinkel

Ghee, Kuh-/Büffelmilch, Butter, Sahne

Honig, brauner Zucker, Jaggery, Kokosblütenzucker

frische (reife) Früchte mit süssem Geschmack

gekochtes Gemüse, vor allem Zucchini, Fenchel, weißer Kohl, Rosenkohl, Karotten,

eher über- als unterirdisch, da sie mehr Sonnenenergie speichern

frische Kräuter + Wildkräuter

Hülsenfrüchte (Mungobohnen, Kichererbsen, Sojabohnen)

Nüsse besonders Cashew, Mandeln, Sesam

Fenchel, Anis, Kümmel, Süßholz, Safran, Petersilie, Basilikum

Tulsi, Johanniskraut, Brahmi, Kamille, Hopfen, Lavendel, Kardamom, Zimt

Die sattvischen Lebensmittel enthalten die Lebensenergie Prana. Je mehr Prana deine Nahrung enthält, umso klarer, feinfühliger und leistungsfähiger wirst du sein. Viel Prana haben vor allem frische und reife Nahrungsmittel. Es werden nur frische Nahrungsmittel verwendet, die nicht chemisch behandelt worden sind. Eine liebevolle und achtsame Zubereitung der Speisen spielt in der sattvischen Küche ebenfalls eine große Rolle.


Rajasische Nahrungsmittel

Rajas steht für Bewegung und Aktivität, Leidenschaft.

Viel Rajas macht den Menschen mutig, aber auch aggressiv und ärgerlich. Er wird rechthaberisch, intolerant und ungeduldig.

Rajasische Nahrungsmittel sind heiss, aktivierend und geschmacksverstärkend.

Beispiele:

saures Obst, vor allem Kiwis, Ananas, Rhabarber, Aprikosen, Beeren,

rotes und scharfes Gemüse und Nachtschattengewächse wie Tomaten und Auberginen, Rettich, Sellerie, Zwiebeln, Chillischoten, Rotkohl

alle Lauchgewächse wie Porree, Schnittlauch, Bärlauch, Knoblauch etc.

Hülsenfrüchte, wie rote Bohnen und Linsen, trocknende Getreide wie Mais, Hirse, Buchweizen

weißer Zucker

vergorene Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark

fermentierte Produkte

Hefeprodukte

Fleisch, sowie ­Meeresfrüchte

Alkohol und andere Genussmittel

Scharfe Kräuter und Gewürze wie Salz, Pfeffer, Ingwer, Meerrettich, Senfsamen, Schnittlauch, Asafoetida

Lebensmittel, die die Eigenschaft Rajas enthalten, erhitzen Körper und Geist.

Im Übermaß oder falsch dosiert, treiben sie Hitze im Körper auf. Dadurch machen sie den Menschen rechthaberisch, aggressiv und ungeduldig. Wer allerdings eher langsam, träge und gleichgültig ist, sollte Rajas-Nahrung in kleinen Mengen essen um aktiver zu werden.

Rajas aktiviert den Menschen mit einer Kapha-Konstitution und bringt ihm mehr Entschlossenheit, Durchsetzungsvermögen und Lust am Leben. Der Weg von Tamas zum Sattva führt über Rajas.


Tamasische Nahrungsmittel

Tamas steht für Passivität, Trägheit, Auflösung und Zersetzung.

Dominiert das Tamas, ist der Mensch träge und hat ein übermäßiges Schlafbedürfnis. Zudem entwickelt er ein Verlangen nach qualitativ schlechtem Essen. Das gesunde Empfinden für die körperlichen und seelischen Bedürfnisse ist gestört, wenn zuviel tamasische Nahrungsmittel zu sich genommen werden.

Tamasische Nahrungsmittel sind schwer und trüb

Beispiele:

vergammeltes Obst und Gemüse

Alter, harter Käse wie Parmesan, Schimmel- und Hartkäse allgemein

Weißer raffinierter Zucker und weisses Mehl

Erdnussprodukte, Pilze

Fastfood und Dosenessen, Mikrowellengerichte, Tiefkühlkost

genmanipulierte und synthetische Nahrung

Alkohol, Nikotin und andere Genussgifte

H-Milch, Konservennahrung

Konservierungsstoffe und im Allgemeinen andere chemische Lebensmittelzusätze

zerkochte oder wieder aufgewärmte Lebensmittel

Lebensmittel der Tamas-Qualität machen den Geist und Körper müde, antriebslos und dumpf. Bei Nervosität oder Angst allerdings kann die abstumpfende Wirkung tamasischer Lebensmittel wie Mohn, Knoblauch oder Baldrian durchaus erwünscht sein.

Im Allgemeinen belasten tamasische Lebensmittel die Verdauung und/oder begünstigen Krankheiten. Sie produzieren nahrungsbedingte Schlacken "Ama" , was man mit "nicht verdauter Nahrung" übersetzen kann.


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