Ayurveda ist eines der ältesten -noch erhaltenen- Heilsysteme derzeit. «Ayur» bedeutet Leben, «veda» bedeutet das vollendete Wissen.

Ayurveda befasst den Menschen genauso wie die gesamte Schöpfung. Basierend auf den Energien Vata, Pitta, Kapha stellt sich das Ganze dar.

Ayurveda sieht somit auch den menschlichen Körper und Geist als ein Bündel verschiedener Energien an, die sich gegenseitig benötigen, harmonisieren, aber genauso -wenn im Übermaß- aus der Balance bringen können. 

Kapha ist das elementare Prinzip. Das, was die Dinge zusammenhält, die Materie und wird mit den Elementen Wasser und Erde verbunden. Kapha ist auch Ojas, das subtile lebenserhaltende, nährende Prinzip. In der Kindheit herrscht im Körper Kapha vor, da sich alles aus ihm entfaltet. 

Das bewegende Prinzip Vata schafft den Raum zur Entfaltung. Vata ist eine sehr feine Energie mit den Elementen Luft und Äther. Deshalb ist Vata im Subtilen auch Prana, die Essenz des Atems. Vata sitzt zwischen Raum und Materie und ist an allen Prozessen im Körper und im Leben beteiligt. Es ist das primäre Dosha, das die Anderen – Kapha und Pitta enthält.

Pitta ist das transformierende Prinzip. Es verdaut, verarbeitet und erschafft zielgerecht. Feuer und Wasser sind diesem Dosha zugeordnet. Es kocht/ transformiert und verteilt sich im Körper mit dem Blut und der Lymphe. Es bringt die Wärme in die Zellen und die Schärfe in den Geist. Pitta ist mit der subtilen Energie Tejas verbunden, dem inneren Strahlen. Wie das Feuer Luft und Holz zum Brennen braucht, benötigt auch Pitta die beiden anderen Doshas um Wärme zu erschaffen.

Die gesamte Schöpfung setzt sich aus diesen Energien zusammen – wieder und wieder. In unterschiedlichen Quantitäten zeigen sich Vata Pitta und Kapha als verschiedene Manifestationen. Und Ayurveda eröffnet uns nun die Sicht auf den Menschen. Welche Energien spielen in meinem eigenen Körper eine Rolle? Wo zeigen sich die Energien in meinem Geist und meinem täglichen Leben? Hier bietet dieses alte und doch zeitlose System eine tolle und hilfreiche Stütze.

Im Präventiven kann jeder es im Privaten anwenden und sich seine eigene Gesundheit erhalten.

Der ganze Mensch setzt sich immer aus mehreren Doshas/ Energien zusammen. Selbst der reine Vata – Typ wird immer die anderen Elemente, zu einem geringeren Anteil, im Körper haben.

Der ‘Vata – Typ’ ist, laut Ayurveda, ein feingliedriger luftiger Mensch, der entweder hoch oder sehr klein gewachsen ist, feines Haar und Nägel hat, eine enorm schnelle Auffassungsgabe besitzt, sich die Informationen auf lange Zeit aber nicht merkt, da er schnell anderen Dingen zugewandt ist und er es mit dem schlechten Langzeit-Gedächtnis gar nicht könnte.

Im Übermaß wirkt sich diese Energie erst als Nervosität und Unruhezustand aus. Ein ‘Nicht-Ge-Erdet-Sein’. Depressionen, kognitive Einschränkungen, Abmagerung, Rheuma und alle Arten von psychosomatischen Störungen werden auf ein Exzessiv an Vata zurückgeführt.

> Vata ist das Erste, was von uns existiert (der Gedanke der Manifestation) und ist das Letzte, was aus unseren Körper herausfährt (als letzter Atem – Prana) <

Ein ausgeglichenes Vata zeigt sich in einem ausgeprägten Sinn für Energie und Spirituellem, guter Flexibilität im Leben und im Körper. Diese Typen haben eine sehr gute Intuition und Kreativität. Ihnen fällt Veränderung im Leben leicht und sie lieben Kommunikation und Geselligkeit.

Der ‘Pitta – Typ’ ist ein athletisch gebauter Mensch, der einen durchschnittlichen Körperbau besitzt. Die Haare sind eher fein und die Haut leicht rosig. Er hat einen sehr scharfen Geist und Fokus. Die Pitta-Energie besitzt die Möglichkeit ‘Hindurch-zu-gehen’, es ist die antreibende Kraft aller Prozesse, der Motor. Um diese Leistung zu erbringen benötigt der Pitta – Typ reichliche Mengen an Nahrung, die er sofort in Energie umwandelt.

Zielgerecht, verlässlich erledigt Pitta seine Arbeit.

Aus der Balance geraten zeigt sich Pitta als feuerspuckender Richter. Keiner vermag es sich den verletzenden Energien auszusetzen. Burn-Out, Bluthochdruck, Aggressionen, Entzündungen im Körper sind eine Ansammlung von Feuer im Körper.

In Balance ist Pitta ein gerechter, herzensguter Mensch, mit einem klaren Durchblick, Willenskraft und außerordentlicher Durchsetzungs- und Überzeugungsfähigkeit. Die Verdauungskraft ‘Agni’ ist Feuer- identisch mit Pitta. Pitta verdaut alles – körperlich und mental.

Der ‘Kapha – Typ’ ist von wohl geformter Statur, eher üppig. Runde, feminine Formen und Fülle sind Qualitäten von Kapha. Die Kapha-Energie schenkt dem Menschen eine ausgeglichene, langsame Natur und Struktur, die alles verbindet und nährt. Der fruchtbare Boden auf dem alles stetig gedeiht.

Ist die Kapha-Energie im Übermaß, breitet sich Trägheit und Lethargie aus. Die Situationen und der Körper scheinen zu schwer zu werden und es sammelt sich Wasser und Schleim im Körper an. Ödeme, Apathie, Trägheit, Verschleimung, Knochenwucherungen sind Anzeichen von angesammelten Kapha.

Ausgeglichene Kapha – Typen sind wohlwollend, ausdauernd und lassen gerne mal eine Fünf gerade sein. Sie können mitfühlen, verzeihen, lieben – und das von reichlicher Qualität. Körperlich sind diese Typen sehr immunstark und es kann ihnen weder körperlich noch mental etwas angetan werden. Sie besitzen den besten Schutz. Ojas.

Fühle dich in diese Energien hinein. Spüre ihre verschiedenen Qualitäten in deinem eigenen Leben.

Wie ist meine Laune? Welche Qualität zeigt meine Stimme? Welche Eigenschaften zeigen sich vermehrt in meinem Alltag?

Du kannst dir selber durch Beobachtung und dem Ausgleichen, das ‘In-Balance-Bringen’ der übermäßigen Energien eine gesunde Basis im Alltag schaffen.

Wenn stärkere Ungleichgewichte (Krankheiten) vorherrschen, kannst du mithilfe des Ayurvedas kurativ handeln und den Körper wieder zur Harmonie bringen. 

Konsultiere hierfür einen wissenden Therapeuten.